In occasion of the symposium "Molecular Aesthetics" at the ZKM Karlsruhe the piece "Verschränkung" by Tim Otto Roth was presented for the very first time in a version for 20 string players. The double concert with the composer Gerhard E. Winkler took place in the Kubus of the ZKM Karlsruhe on 16 July 2011.
"Verschränkung" is based on the self-organization principle of cellular automata. Without a director and a score the musicians react according to simple neighbour rules. The piece was realized for the first time in 2008 in the context of the "Music of Life" with a project choir in collaboration with Pi'XL in Dresden. Thanks to the collaboration with the KHG Symphony Orchetra Freiburg "Verschränkung" was realized now in its original conception for string players.
Anläßlich des Abendkonzertes zum Symposium "Molekulare Ästhetik" wurde am 16. Juli 2011 im Kubus des ZKM Karlsruhe zum ersten Mal das Stück "Verschränkung" von Tim Otto Roth in einer Version für 20 Streicher aufgeführt.
Wie bei der Brownschen Bewegung agieren die Streicher wie Moleküle und reagieren nach einem lokalen Selbstorganisationsprinzip. Mit solchen Modellen der Selbstorganisation läßt sich beschreiben, wie sich Vogelschwärme ohne Dirigent und zentrale Steuerung bewegen oder wie sich einzelne Zellen zum sozialen Organismus einer Amöbe verbinden lassen. "Verschränkung" überträgt mit dem Modell der sogenannten "zellulären Automaten" ein solches Selbstorganisationprinzip auf die musikalische Komposition. In der Partitur werden nicht Noten vorgegeben, sondern es werden einfache Nachbarschaftsregeln definiert, wie Musiker auf die unmittelbaren Nachbar reagieren sollen.
Die körperliche Positionierung der Interpreten zueinander wird dabei als Spielanweisung interpretiert. Das Stück ist in die Sätze circulo und linea unterteilt. Im ersten Satz formieren sich die Interpreten nach und nach zu einem Kreis. Im zweiten Satz ist die Ausgangskonstellation eine Linie, von der aus sich die Interpreten nach links und rechts im Raum zu bewegen beginnen. Langsame glissandi breiten sich langsam auf das ganze Orchester aus und weben einen raumzeitlichen Klangsteppich. Zur Umsetzung kam das Stück erstmals in einer Chorfassung im Jahre 2008 im Kontext der Music of Life, die aus der Kooperation der Gruppe Pi'XL mit einem Projektchor in Dresden hervorging. In Zusammenarbeit mit dem KHG Studentensinfonieorchester Freiburg wurde Verschränkung erstmals in seiner ursprünglichen Konzeption für Streicher aufgeführt.
Das KHG-Studentensinfonieorchester – in Freiburgs weitläufiger Orchesterlandschaft steht dieser Name für ein hohes musikalisches Niveau, große Motivation und Spielfreude. Aufgeschlossenheit und Interesse für außergewöhnliche Projekte und Programme zeichnen den Klangkörper aus, der sich größtenteils aus Studenten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zusammensetzt. Die Mitwirkenden Streicher sind: Violine: Johannes Dörrie, Bettina Eiche, Hannah Esser, Louisa Gerhardt, Thabea Herzog, Philipp Höfele, Isolde Lagler, Theresa Leisgang, Gunda Möller, Therese Müller, Dominik Pahnke, Ephraim Rennert, Evelin Richter, Alexis Rousseau, Malte Tichy, Marlene Weirich. Viola: Sophia Barke, Matthieu Dvorak, Henrika Hoff, Caroline Kirscht, Georg Ziegler.
20 July 2011
Der Klang der Moleküle, report by Monika Kursawe in DRadio Wissen including an interview with Tim Otto Roth in occasion of the premiere of "Verschränkung" in a version for 20 string players at ZKM Karlsruhe, mp3
